Geschichte der Malervereinigung

Zu einer Zeit, als es galt die wirtschaftlichen Schwierigkeiten nach Beendigung des Ersten Weltkrieges zu meistern, erkannten zahlreiche Malerbetriebe, dass der Einzelne sehr schwer in der Lage sein wird, mit diesen Schwierigkeiten fertig zu werden. Daher waren am 6. Mai 1918 22 Fachkollegen aus Graz mit Gästen aus Wien und Marburg zu einer Versammlung zusammen gekommen, um eine Genossenschaft zu gründen, deren Aufgabe es sein sollte, gute Materialien preisgünstig einzukaufen und an die Mitglieder abzugeben. Am 21. Juni 1918 erfolgte die Eintragung in das Genossenschaftsregiester mit dem Firmenwortlaut:

"Wirtschaftliche Vereinigung der Maler, Anstreicher, Lackierer, Vergolder und deren verwandte Berufsmeister Steiermark, registrierte Genossenschaft m.b.H. in Graz"

Der Anfang war mehr als bescheiden. Drei kleine Lokale in der Klosterwiesgasse 6 dienten als Lager, Verkaufsraum und Büro. Die erste Zeit besorgten Mitglieder des Ausschusses den Verkauf der Materialien.


Später wurde ein nebenamtlicher Geschäftsführer mit der Aufgabe betraut. Stetig stieg die Zahl der Mitglieder, welche 1919 bereits auf 53 angewachsen war. Die Räume in der Klosterwiesgasse wurden schon bald zu klein und es gelang in der Münzgrabenstrasse 5 ein Hoflokal zu mieten und einen Zubau für ein Büro zu machen. Gesiedelt wurde im Jahr 1924. Ein Genossenschaftsanteil betrug damals 500.000 Kronen.


Der Umsatz stieg immer mehr und es war im Jahre 1925 die Anstellung des hauptberuflichen Geschäftsführer Hans Ebner notwendig.
Wareneinkäufe wurden schon waggonweise getätigt und für den Transport musste man einen LKW kaufen.

Im Jahr 1936 ergab sich eine günstige Gelegenheit für den Ankauf des Hauses in der Münzgrabenstrasse 12. Während der Zeit des Zweiten Weltkrieges bestand großer Mangel an Ölen, Lacken, Ölfarben und Leimen und viele dieser Waren konnten nur mit Bezugscheinen abgegeben werden.


Nach dem Zweiten Weltkrieg, im Jahr 1946, hat die Malervereinigung bereits 326 Mitglieder verzeichnet. Der Abbau der Schwierigkeiten des Krieges und die Lockerung des Bezugscheinwesens erfolgte nur langsam und es wurde der Gedanke geboren, Ölfarben, Firnisse und Lacke selbst zu erzeugen.

1948 wurde in der Evangelimanngasse, gegenüber des Ostbahnhofes, ein Grund mit 5.100m² zum Bau einer Fabrik gekauft.
Hier ging es dann schnell weiter, 1952 wurden ein Schmelzhaus für die Lackerzeugung, sowie ein Bau für die Farbreib- und Mischanlage, für die Abfüllerei und sogar eine Dienstwohnung für den Geschäftsführer und den Betriebsleiter gebaut. Als ersten Chemiker stellte die Firma Herrn Ing. Franz Jenik ein.

1955 wurde die Fabrik noch weiter ausgebaut - WIV Emaillacke und Klarlacke wurden aufgenommen.
Beste Qualitäten rationell erzeugen, war der Grundgedanke bei der Planung und Errichtung unserer Fabrik. Diese Überlegung stimmt heute mehr denn je. Alle unsere Anstrengungen der letzten Jahre konzentrierten sich daher auf die Rationalisierung, Intensivierung und Konzentration des Arbeitsablaufes. Parallel dazu wurde die Entwicklung leicht zu verarbeitender und arbeitssparender Materialien vorangetrieben.

1960 wurde das Lager in der Evangelimanngasse 5 umgebaut.

1961 wurde das langersehnte Obergeschoß in der Münzgrabenstrasse zum Büro umgebaut.
1968 hat sich die Umsatzsteigerung seit 1949 verdreifacht, die Erzeugnisse im Bereich der Produktpalette Emaillacke, Spachtelmassen, Leimfarben und Dispersionen verzehnfacht.
1983 Wichtige Produkte wie Wand & Deckenweiß, Blauband, Uniweiß, Protector, Hydrofer usw., die für den Erfolg der Malervereinigung verantwortlich waren hat Herr Ing. Jenik in seinem Labor entwickelt. Um den Bedarf und die Wünsche der Malermeister in den Bezirken zu erfahren war Herr Ing. Jenik regelmäßig mit dem Außendienst gemeinsam unterwegs. Für Wünsche, Beschwerden und Anregungen hatte er stets ein offenes Ohr.

1991 formierte sich das neue Führungsteam unter dem Slogan "Palette 2000". Dem Führungsteam gelang es, auch in den Krisenjahren gravierende Umsätze zu verzeichnen und durch Kostentrimmung die Ertragslage deutlich zu verbessern.
1993 wird Herr Karl Angelo Müller zum Obmann gewählt. Zu dieser Zeit beginnt die Großinvestition in der Evangelimanngasse 5 mit dem Bau der halbautomatischen Produktionsanlage des Marktleaders Wand und Deckenweiß. Außerdem folgte die Neugestaltung eines Verkaufsraumes sowie die Adaptierung von Expedit und Zentrallager einschließlich der dazugehörigen Parkplatzmöglichkeiten. Damit wurde Logistik im Bereich der Produktion wesentlich verbessert und den neuen Infrastrukturen angepasst. Herr Karl Angelo Müller führt sein Amt bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2010.
1996 wird die neue Produktionsanlage eröffnet (Beginn Projekt ÖKO - Audit).

1997 erfolgt der Umbau in der Evangelimanngasse 5.
1998 wird in die EDV investiert um eine problemlose Euro-Umstellung im Jahr 2000 zu gewährleisten.

2009 wurde der Firmenwortlaut auf "Malervereinigung e. Gen." geändert.

2016 wurde die Münzgrabenstraße 12 geschlossen und die Evangelimanngasse 5 umgebaut.

Von den Großen unserer Branche wurden wir oft belächelt, wir sind dennoch stolz, was wir in all diesen Jahren erreicht haben. Dies war auch möglich, weil die Mitglieder, immer wenn es darauf ankam, zur Genossenschaft gehalten haben.

Die Malervereinigung ist auch heute nach wie vor bemüht, für all ihre Mitglieder/Innen, Maler/Innen, Künstler/Innen und Selbermacher/Innen stets das beste Material zum besten Preis zu produzieren und anzubieten.

Neben dem Verkauf von Farben, Lacken und Zubehör bieten wir auch immer noch eine eigene Produk­tion!